So, für's Erste bin ich aus dem Gröbsten raus. Die nächste Prüfungshölle wartet Mitte Juli, aber auch DAS Kind, werd ich irgendwie schaukeln.

Was macht ein ausgemergelter Student nach Wochen mit viel zu wenig Schlaf, zuviel kompliziertem Hirnfraß und langsam chronisch werdenden Kopfschmerzen?

Richtig!

Lärm hören! Als erste tat in der kurzen Freiheit, die ich haben werde, hab ich heute mal Sound13 indiziert, also durchlauscht und Teile eingeordnet. Ich hab dann auch gleich einen der geilsten Parts ausgeschnitten und geMP3t.

Und zwar geht die Nummer richtig ab. Wir haben hier Industro-Dum'n'Bass vom feinsten. Checkt mal den FTP-Server ab und seht, was es neues gibt.

Und hier meine Notizen zu Sound13:
Sound013:

00:00 - 04:55 Ätherstimmen (Nada-Oberton, player b Schreie)
05:21, 06:02 : Da Sash: "What's that noise?" - "Uh, oh!"
06:32 - 07:23 Drum/Bass Interlude "Krisedas no'lauter?"
07:45 - 10:28 Bass, Drum, Chembalo
11:11 - 11:50 Flohwalzer
Lauter Blödsinn und lustiges Gequatsche
(kl4ng leiht sich von Da Sash 'n Skateboard aus)
11:50 - 13:39 Trommelei
- 18:00 Freude schöner Götterfunken, oder so
18:28 - 22:53 Freude [Schreie (player b), drums (da sash)] Sehr cool!
24:43 - 29:56 Vollgas Tiefflug!!! Super geil!!!!

Vielleicht hat noch jemand Lust "Freude" (so hab ich's erstmal getauft ;-)) auzuschneiden und zu posten?

Zum MP3-Format: Ich mach immer 160-192 kbps CBR und 44kHz. Was niedrigeres macht bei Industrial keinen Sinn. Joint-Stereo kann man mal versuchen.

Brauchts Illuminationsevents oder kulante Schrottplatzwarte? NEIN!! Es braucht nur zur richtigen Zeit die richtige Lücke – im Zaun.

Freitach abend: Einstimmung im Duell virtueller Roland gegen realen Kork.

Samstach:
Django und Lärmbüchse bewaffnet mit einer Stadtkarte aber ohne Plan fahrn Richtung Zielobjekt P. Man sieht ebbes industrielles Bauwerk durch Büsche. Ja, dat isses! Hier ein Parkplatz – stopp, anhalten und zu Fuß nachem Wech gucken! Na, laufemer noch bis hinter den Kran, sonst fahrnmer weiter. Eine Lücke im Zaun! Da gehnmer durch, die Böschung runterrutschend. Auf der Ebene angekommen über undefinierbare graue Masse, an der Mauer entlang, durch junge Brombeerbuschzicken und Brennesseln. Ahhahh! Hallen, offen – in die erste rein. Uns erschlägt schon der erste Anblick und das Echo des gesprochenen Wortes, lässt den absoluten Klangwahnsinn schon erahnen. Vögel tschipen, der einsetzende Dauerregen prasselt aufs Dach. Riesig isse, ausgestattet mit bereitstehenden Instrumanetarien überall im Raum verteilt. Django bummt auf seine mitgebrachte Trommel – der Hall is die Höll!! Wir ziehen durch und machen ein erstes Probedängeln. Abgesägte Rundrohre, Regale, Treppen, Schaltkästen in diversen Größen, überall verteilt liegen Bleche glatt und gebogen, dick und dünn, groß und klein. Ein undefinierbarer Metallkübel befindet sich mittich. Rohre überall. Ein Kühlschrank, der später als perfekter dumpfer Bass zum Einsatz kommen wird. Lose hängende Metallwand anner Treppe. Und ein Spinnt – quasi ein Resonanzkörper im Resonanzkörper!!! Das dängeln hieran und hierin erinnerte mich stark an den alten typischen Sonasound – brachial!!! Man kann das alles (eben allein der Hall, der das tiefe Basswumm in hochpfeifenden Frequenzen ausklingen ließ) weder in Worten wiedergeben, noch ist das aufgenommene Material vergleichbar mit dem, was wir vor Ort spürten. Auch wenn mir das dazu primär zuständige Organ fehlt, war das eine pervers geile Dauererektion!!! Das ganze endete überraschend: Ein Männlein stand in der Tür und guckte! Er fragte: „Was macht ihr hier?“ Lärmbüchse: „Musik!“ - „Was?“ - L.:“Musik!“ (Männlein ungläubig nach links und rechts guckend) - Django: “Die Akustik is hier so schön!“ - “Was? “ D.: “Die Akustik“ - „Ihr dürft hier nich sein. Ihr müsst raus, sonst muß ich die Polizei rufen“…Der Dialog war zum brüllen, lasst ihn Euch mal erzählen, wir ham auf dem Rauswech Atemnot gelitten vor lachen, allein als wir uns vorstellten, was der Wächter abends seiner Familie erzählt: „Da warn heut zwei Irre inne Halle und hauten auf Sachen rum und meinten sie machen Musik…“…aber er war schon süß, daher hegten wir keinerlei Zorn, sondern bedankten uns nett. Später fanden wir herraus, dass dies, eigentlich das „falsche“ Gelände war, aber es war genau richtig…und die Lücke im Zaun, war vielleicht der einzige „Eingang“, den es gab…

Sonntach:
Regen, kalt, scheiße! Nach ein paar Mädchenquengeleien meinerseits über das Klima, rissen wir uns dennoch los, Richtung dem „richtigen“ Gelände P2. Aufem Wech nochen Corezen eingesammelt, wir waren heut zu dritt, mit diversen Klöppeln bewaffnet. Wieder zu Fuß dem Objekt nähernd, Foto hier Foto da. Alles umzäunt und arg baufällig, zum Teil schon neue Industrie angesiedelt. Wir wussten nich, obmer hier überhaupt lärmen können. Doch da war unsere Location: Ein Rohr oder Schornstein - liegend! Durchmesser: groß genug, dassmer gut drin stehn konnten. Mit Gucklöchern drin, vielleicht zehn Meter lang. Ein paar Metalle lagen rum und dann los…Mal alle drin, mal wer drin und andere draußen, mit haun, kratzen und treten…ebenfalls unbeschreiblich…

Angeregt durch die Musik-Diskussion mit wound über das Kopfnacht-Stück, das auf dem FTP liegt, hatte ich mal ein paar uralt-Tonexperimente ausgegraben. Und da ich gestern am regnerischen Sonntag unheimlich viel Zeit und Lust hatte, mal wieder was zu machen, hab ich mich rangesetzt. Auf dem FTP-Server liegt nun mein neues Werk "2nd Atmosphere" und ein uralt-Stück "Air". Über Nacht (!) bin ich noch von einem Bekannten "remixt" worden (hatte es gegen 19Uhr fertig und heut morgen lag der Remix in meinem Postfach), das Stück liegt auch da als "2nd Atmosphere (Weh´s MelloMix)".

Viel Spaß!

Tja, da hammer was verpasst, würd ich behaupten. Auch wenn der Großteil der Klangbande an diesem WE nicht verfügbar oder beim Pottschrottdängeln war, wäre das doch wirklich was gewesen, oder?

Extraschicht Nacht der Industriekultur

Naja, vielleicht halten unsere Informanten rund um die Hochöfen mal Augen und Ohren offen, damit unsere SMOKlangkörper demnächst auf einen gemeinsamen Lichtkegelausflug gehen können. Rucksack, Wolldecke, Tüte Wein, Fladenbrot und BiFi muss mit. Kamera und Mikro im Anschlag und los.

Bei der Gelegenheit möcht ich wohl auch an die Lange Nacht der Museen am 25.6. in Aachen erinnern. Blättert selber mal durchs Programm, da ist sicher für jeden was dabei.
Meine Highlights dieses Jahr:

• „mehr Licht – Lochkameras und ihre Bilder“ und weitere Studienprojekte: zum Beispiel Maschinen, zum Beispiel Türme


• 3 x Europa Das Filmforum Kaleidoskop zeigt Kurzfilme zum Thema Europa aus Belgien, den Niederlanden und
  Deutschland


• Alphawezen live


• Dead Man Talking – (mein Kohlhaas) Das Multimedia-Projekt frei nach Kleists ‚Michael Kohlhaas’ überschreitet gewohnte Grenzen zwischen Installation und Inszenierung, Museum und Theater